* 3. Dez. 1826 in Oudenaarde, † 25. Nov. 1895 ebd., Musikwissenschaftler und Musikkritiker. Vander Straeten nahm zunächst Studien in Aalst (Ostflandern) auf, die er abbrach, um eine geistliche Laufbahn einzuschlagen. Auch dieses Vorhaben gab er auf und studierte kurzzeitig an der Univ. Gent, bevor er sich ganz der Erforschung der Geschichte von Oudenaarde widmete. 1853 wurde er Sekretär von Fétis am Brüsseler Cons., wo er auch Kurse besuchte, doch überwarfen sich beide. Vander Straeten schrieb einige Kompositionen und wurde 1859 an die Bibliothèque royale de Belgique (Koninklijke Bibliotheek) verpflichtet. 1862 trat er in die Archives générales du Royaume (Algemeen Rijksarchief) in Brüssel ein, wo er bis 1875 blieb, als die belgische Regierung ihn mit einer Reihe von Forschungsaufträgen in Italien und Spanien betraute. Er verbrachte sechs Jahre im Ausland, wo er große Mengen an Archivalien zusammentrug, und gründete 1876 in Rom das kurzlebige Periodikum Il progresso musicale (12 Nrn.). Nach seiner Rückkehr nach Belgien 1881 ließ er sich in Oudenaarde nieder. Daneben entwickelte Vander Straeten seit den 1850er Jahren eine bedeutende Tätigkeit als Musikkritiker. Er arbeitete sowohl für Tageszeitungen (Le Nord, L’Écho de parlement, L’Étoile...