* 23. Dez. 1830 in Warschau, † 27. Jan. 1904 ebd., Komponist, Dirigent, Geiger, Musikpädagoge, -publizist, -sammler und -organisator. Gegen Ende seines Lebens änderte er den Familiennamen in Minchejmer. Im Alter von sieben Jahren erhielt er Unterricht in Violine (Jakub Niedzielski, später Jan Hornziel), Klavier (Aloys Tausig), Theorie und Orgel (August Freyer). 1856 setzte er seine Studien in Berlin fort, u. a. bei A. B. Marx. Seine langjährige Karriere am Teatr Wielki begann Münchheimer als Erster Geiger (1850–1864); er dirigierte dort Bühnen- und Ballettmusik (1858–1872 sowie 1875–1882), war ab 1872 Nachfolger seines Freundes Moniuszko als Operndgt., wurde 1882 offiziell zum Operndir. berufen und war schließlich Theaterbibliothekar (1890–1902). Zahlreiche, von ihm organisierte Wohltätigkeitskonzerte (1869–1900) und historische Konzerte der 1880er Jahre mit Werken alter polnischer Komponisten fanden allgemeine Anerkennung. Bei der Warschauer Musikges., deren Mitgründer Münchheimer war, dirigierte er deren Konzerte (1876–1902) sowie ein von ihm gegr. Laienorch. (1890–1893) und leitete eine Schule für Musik und Dramaturgie (1895–1902). Er war 1862 bis 1864 Prof. am Warschauer Musikinst. (später Kons.), außerdem 1863 bis 1894 Lehrer für Chorgesang, ab 1871 auch Klavierlehrer und Generalinspektor für Musik am Aleksandryjsko-Maryjski-Inst. für Mädchenausbildung. Während...