*22. März 1891 in Paris, †2. Nov. 1966 ebd., Komponist, Musikschriftsteller, Kritiker und Pädagoge. Der Sohn eines Bergwerkingenieurs verbrachte als Kind drei Jahre in Florida und weitere neun in Lüttich, bevor er nach dem Tod seines Vaters (1905) als Vierzehnjähriger in seine Geburtsstadt zurückkehrte. Satie riet dem jugendlichen Debussy-Anhänger zu Kompositionsstudien bei Roussel an der Schola cantorum; hinzu kam intensiver Violinunterricht und schließlich dauerhafte Privatunterweisung durch Ravel, zu dessen engem Vertrauten und unermüdlichem Propagandisten er wurde. So verfaßte er zahlreiche (wiederaufgelegte) Monographien und Detailuntersuchungen über dessen Musik, Ästhetik und Werdegang (u. a. hatte er entscheidenden Anteil am Entstehen des Gedenkbandes Maurice Ravel par quelques-uns de ses familiers, P. 1939). Nach dem Ersten Weltkrieg geriet er in den Umkreis der Groupe des Six, als deren inoffizielles ›siebtes‹ Mitglied er kurzzeitig gehandelt wurde. Gemeinsam mit Honegger verfaßte er 1943 eine Trickfilmmusik und beteiligte sich auch an der Kollektiv-Hommage für die Mäzenin Jeanne Dubost (1927). Stravinskij, der ihm bereits 1911 von Ravel vorgestellt worden war, beriet er bei der Abfassung von dessen Poétique musicale (Cambridge/Mass. 1942), gab die Schriftenreihe Pour la...