* um 1425 in Ingolstadt, † 1478 in Rom, Buchdrucker. Die frühesten bekannten Notizen betreffen Hans Immatrikulation an der Univ. Leipzig in den Jahren 1438 und 1443/44. Möglicherweise hielt er sich zeitweise in Wien und Foligno auf, bevor er sich als Buchdrucker in Rom niederließ, wo er ab 1464 nachweisbar ist. Neben den beiden Deutschen Konrad Sweynheim († 1477) und Arnold Pannartz († 1476) zählt er zu den Pionieren des Buchdrucks in Italien, was sich zunächst in der 1467 erschienenen Ausgabe der Meditationes des Kardinals Juan de Torquemada (1388–1468) niederschlug, der frühesten illustrierten Inkunabel Italiens (Nachdr. Valencia 1998). Unter den etwa 80 zwischen 1467 und 1478 von Han gedruckten Büchern ist die 1476 erschienene Ausgabe des Missale Romanum von größter musikgeschichtlicher Bedeutung, da hier erstmals auch die Gesänge der Messe in gedruckter Choralnotation enthalten waren. Es handelt sich dabei um einen der frühesten Notendrucke unter Benutzung von beweglichen Lettern. Bei dem Verfahren, das Han mit außerordentlicher Präzision beherrschte, wurden in zwei Durchgängen zunächst die Linien in roter Farbe und danach die schwarzen Notenkörper gedruckt.