* 26. Febr. 1878 in Prag, † 28. Jan. 1930 in Budweis (Budějovice), Sängerin. Emilie Kittlová, Tochter eines reichen Geschäftsmannes und einer ehemaligen Sopranistin der Pariser Opéra-Comique, begann ihr Gesangsstudium mit 14 Jahren bei Marie Loewe-Destinn und nahm Schauspielunterricht bei Otylie Sklenárová-Malá. Während ihr beim Vorsingen in Prag, Dresden und am Theater des Westens in Berlin Stimme, Musikalität und Bühnenausstrahlung abgesprochen wurden, war ihr vierter Versuch an der Berliner Hofoper endlich erfolgreich. Aus Dankbarkeit ihrer Lehrerin gegenüber begann sie ihre Karriere unter dem Namen Emmy Destinn am 19. Juli 1898 in Berlin als Santuzza (P. Mascagni, Cavalleria rusticana). Der völlig unerwartete Erfolg wurde von ihrem ersten Auftritt in der Titelpartie von Bizets Carmen noch in den Schatten gestellt. Erstaunliche Flexibilität und Sicherheit zeigte sie, als sie innerhalb kurzer Zeit mehrfach ohne jede Probe und intensives Rollenstudium als Elisabeth (Wagner, Tannhäuser), Mignon (A. Thomas, Mignon) und Agathe (C. M. von Weber, Der Freischütz) einsprang. Bis 1908 war sie eine der meistbeschäftigten, vielseitigsten Sopranistinnen der Berliner Hofoper. Sie wirkte an den UA mehrerer Opern mit, darunter Der Improvisator von E. d’Albert (1902), Der Roland von Berlin von R. Leoncavallo...