*um 1475–1480 wahrscheinlich in Spanien, †nach 1522 wahrscheinlich in Italien, Komponist und Sänger. Über Silvas Herkunft ist nichts bekannt; sein Name spricht für eine spanische Herkunft (mit dem Andreas Waldner oder Andreas Silvanus, den Virdung 1511 in seiner Musica getutscht erwähnt, hat er dagegen offenbar nichts zu tun). Mögliche Verbindungen Silvas zum französischen Hof, über die Lowinsky (1968) und in seiner Folge Kirsch (1971) spekulieren, beruhen auf Lowinskys (mittlerweile widerlegter) These, daß zwei zentrale Quellen für Silvas Kompositionen – der Medici-Kodex von 1518 und I-Bc Q19 – französischer Provenienz seien. Silva verbrachte im Gegenteil allem Anschein nach seine gesamte Karriere in Italien. 1513 trat er als Komponist der Motette »Gaude Felix Florentia« zur Feier der Papstwahl Leos X. (Giovanni de’ Medici) zum ersten Mal in Erscheinung, wahrscheinlich zu dieser Zeit bereits in Rom. Die enge Verbindung zu Rom und Leo X. hielt auch in den folgenden Jahren an; 1518 ist Silva mit fünf oder sechs Motetten einer der bestrepräsentierten Komponisten im Medici-Kodex. 1519 wird er als kürzlich eingestellter »cantor et compositor« der päpstlichen Kapelle genannt (I-Rvat ASV, Camerale I, 859bis); er ist damit...