*25. März 1784 in Mons, †26. März 1871 in Brüssel, Musikhistoriker, Pädagoge und Komponist. Fétis entstammte einer Familie von Musikern und Klavierbauern. Sein Vater Antoine war Org. an der Kirche Sainte-Waudru in Mons. Daneben spielte er die 1. Violine im Theaterorchester und leitete das Orchester des Concert bourgeois. Der junge François-Joseph erhielt von ihm Orgel-, Klavier- und Violinunterricht und wirkte in den städtischen Konzerten sowohl im Orchester als auch als Solist mit. Er besuchte das Collège von Mons, wo er Latein lernte. Seit Okt. 1800 setzte Fétis seine Ausbildung in Paris fort. Die Österreichischen Niederlande waren 1794 Frankreich angegliedert worden, und das während der Revolution gegründete Pariser Cons. übte durch seine erneuerte Unterrichtsmethodik eine beträchtliche Anziehungskraft aus. Fétis besuchte die Klavierkurse u. a. von Boieldieu und Louis Pradher, sein Wunsch aber war es, Komponist zu werden. Nachdem er die verschiedenen Klassen zum musikalischen Satz absolviert hatte (Harmonie, Kp., Fuge), wurde er 1807 mit dem 2. Preis im Fach Komposition ausgezeichnet. Mit Ausnahme der wenigen Jahre, während derer er sich aufgrund gravierender finanzieller Probleme in kleine Städte in der Provinz zurückziehen mußte (1811–1813 in Bouvignes in der Nähe von Dinant,...