25. Okt. 1643 in Großfurra (Thüringen), 20. Febr. 1676 in Gotha. Als Sohn des ev. Geistlichen Georg Agricola erhielt Agricola eine sorgfältige Erziehung. Zunächst besuchte er die Adelige Schule seines Heimatortes und wurde zu weiteren Studien 1656 nach Eisenach in Pension gegeben. Von 1659 bis 1662 absolvierte er mit großem Erfolg das berühmte Gothaer Gymnasium, dessen Rektor Andreas Reyher zu seinen Lehrern zählte. Seit 1662 studierte er in Leipzig Philosophie und war wahrscheinlich Schüler des Thomaskantors S. Knüpfer. Von 1663 bis 1668 hörte er in Wittenberg Theologie und Philosophie und erwarb den philosophischen Magistergrad. Daneben vernachlässigte er auch seine musikalischen Studien nicht, deren Grundlagen bereits in Gotha unter dem Einfluß W. C. Briegels gelegt worden waren, und ließ sich besonders von einigen (nicht namentlich bekannten) italienischen Musikern in der Kompositionslehre weiterbilden. 1668/69 kehrte er in die Heimat zurück und übernahm eine Hauslehrer- und Hofmeisterstelle bei einer adeligen Schwarzburger Familie; zu gleicher Zeit wirkte er in der Gräflichen Schwarzburg-Sondershausener Hofkapelle mit. Am 24. Okt. 1670 berief ihn Herzog Ernst der Fromme von Sachsen-Gotha zum Nachfolger Briegels in das Amt des Hofkapellmeisters. Aus seiner am 7. Mai 1672 geschlossenen Ehe mit Anna Maria Lentzer gingen zwei Kinder hervor. Unter dem Namen...