* 27. Febr. 1802 in München, † 28. Febr. 1834 ebd., Musikverleger und Musikalienhändler. Joseph Aibl, Sohn des Hofgerichtsadvokaten Sebastian Aibl (auch Aybel u. ä.), war Schüler von Th. Böhm und erlernte zudem das Handwerk der Lithographie. Von 1819 bis 1825 war er in Bern als Musiker und Musikhändler tätig, zuletzt als »Lithograph mit einer Musikalienhandlung« (Akten des Stadtarchivs Bern; zit. nach K. Ventzke 1972, S. 316). 1825 errichtete er mit behördlicher Konzession in München eine »Musikalien- und Instrumenten-Handlung und Leih-Anstalt« (so die Anzeigen in Flora. Ein Unterhaltungs-Blatt, Mn., Nov. 1825 – Jan. 1826) mit angeschlossenem Musikverlag und versuchte sich auf dem Gebiet der Entwicklung neuer lithographischer Techniken (»Steinstereotypographie«). Nach seinem Tod führte seine Witwe Jenny (geb. Lamon) die Firma weiter, die, unter Beibehaltung des Firmennamens, 1837 an Eduard Spitzweg in München (1811–1884, jüngerer Bruder des Malers Carl Spitzweg) überging. Eduards Sohn Eugen (1840–1914), befreundet mit Strauss und Reger, verkaufte den Verlag Joseph Aibl 1904 an die Universal Edition, Wien.Das Haus Joseph Aibl war in den Jahren 1881 bis 1897 Hauptverleger von Strauss (op. 2, 3, 5–14, 16, 18–21, 23–30, 32, 34–37) und veröffentlichte...