*16. Nov. 1717 in Paris, †29. Okt. 1783 ebd., Physiker, Mathematiker, Philosoph und Literat. Jean le Rond d’Alembert war Sohn von Claudine-Alexandrine Guérin de Tencin und des Offiziers Louis Camus, Chevalier Destouches. Er wurde von der Mutter vor der Kirche Saint-Jean le Rond ausgesetzt, wodurch sich sein erster Name erklärt. Erst der Zwölfjährige nennt sich d’Alembert. Er tritt in das Collège Mazarin ein, um Theologie zu studieren, wendet sich aber bald den Rechten, der Medizin und schließlich der Mathematik zu. Schon 1741 wird er Mitglied der Académie royale des sciences. 1743 erscheint sein Hauptwerk, der Traité de dynamique, ein bedeutendes Werk in der Geschichte der Mechanik (d’Alembertsches Prinzip). 1744 wird er Mitglied der Berliner Akademie. Die Einladung Friedrichs II. (1740–1786), die Nachfolge Pierre Louis Moreau de Maupertuis’ als Präs. der Akad. anzutreten, schlägt er aus. 1754 wird er in die Académie française aufgenommen. Ab 1772 ist er bis zu seinem Lebensende deren Sekretär. Zusammen mit Diderot gibt er die →Encyclopédie (MGG2S, Bd. 2, 1995) heraus, deren erster Band 1751 erscheint. D’Alembert verfaßt die Einleitung, den Discours préliminaire. 1759 zieht er sich nach einer Auseinandersetzung...