*  339 oder 340 in Trier, †  397 in Mailand, lateinischer Kirchenvater. Ambrosius genoß als Römer eine rhetorische und juristische Ausbildung und stand dann in römischen Diensten mit Amtssitz in Mailand. Bereits als Katechumene wurde er überraschenderweise acht Tage nach seiner Taufe Bischof von Mailand (374). Ambrosius gilt neben Augustin, Hieronymus und Gregor als einer der vier großen Kirchenväter der Westkirche. Wie weit er im MA. seines unbestrittenen Ranges wegen im Sinne einer legitimierenden Instanz in Anspruch genommen wurde oder, anders gesagt, wie weit die mit seiner Person verbundenen Taten wirklich auf ihn zurückgehen, ist nach wie vor Gegenstand der Patrologie (vgl. B. Altaner/A. Stuiber 91978) sowie der Literatur-, Kirchen- und Liturgiegeschichte. Die Musikwissenschaft diskutiert mit Ambrosius in Zusammenhang gebrachte Sachverhalte heute in der Regel im Rahmen sach- und nicht mehr personengeschichtlicher Einheiten. Das hat den Vorteil, mehr für die gegenwärtige Forschungstätigkeit relevante Bezüge ins Spiel zu bringen, birgt aber den Nachteil in sich, daß heutige Sprachregelungen dominieren. Beispielsweise sieht Ignatius von Antiochien in einer Vision Engel, die einander zusingen; Ambrosius versteht den Auf- und Niedergang von Sonne, Mond und Sternen als ein Loben Gottes (MPL 16, Sp. 1076; vgl. R. Hammerstein 1962, S. 118). Musikwissenschaftliche Sachgeschichte hält...