* 24. Okt. 1739 in Wolfenbüttel, † 10. Apr. 1807 in Weimar. Als Tochter des Herzogs Karl I. von Braunschweig (1713–1780) und der Herzogin Philippine Charlotte (Schwester Friedrichs II. von Preußen) am kunstsinnigen Wolfenbüttel-Braunschweiger Hof mit seinem reichen Musikleben aufgewachsen, wurde sie hier von Fr. G. Fleischer musikalisch unterrichtet. Seit dem 16. März 1756 mit Herzog Ernst August II. Konstantin von Sachsen-Weimar-Eisenach (1737–1758) verheiratet, war sie nach dessen frühem Tod und nach langwierigen Verhandlungen alleinige vormundschaftliche Regentin in Weimar (vom 30. Aug. 1759 bis 3. Sept. 1775) für ihren minderjährigen Sohn Karl August (1757–1828). Sie bemühte sich im Sinne des aufgeklärten Absolutismus um die allseitige Entwicklung des kleinen Herzogtums. Nach der Regierungsübernahme durch ihren Sohn lebte Anna Amalia als Mäzenin der Künste und Wissenschaften im Weimarer Wittumspalais und im Schloß Tiefurt. Sie umgab sich mit bürgerlichen Dichtern und Gelehrten, die entweder in Weimar ansässig waren oder dem Hof aus Jena und anderen geistigen Zentren zustrebten. Goethe anerkannte mit Recht dieses Wirken als Sammelpunkt und Katalysator in seiner Trauerschrift für Anna Amalia; laut dieser gefiel sie sich »im Umgang geistreicher Personen, und freute sich Verhältnisse dieser Art anzuknüpfen, zu erhalten und nützlich zu machen; ja es ist kein bedeutender Nahme von...