*9. Juli 1900 in Trenton/N. J., †12. Febr. 1959 in New York, Komponist und Pianist deutscher Abstammung. Antheil begann seine Klavierausbildung mit sechs Jahren. Nach Kompositionstudien bei Constantin von Sternberg (seit 1913) und E. Bloch (1920) und ausgerüstet mit einer neu formulierten kompositorischen Ästhetik, fuhr Antheil mit finanzieller Unterstützung von Mary Louise Curtis Bok am 30. Mai 1922 nach Europa, in der Hoffnung, als »ein neuer, ultramoderner Klavierkomponist beachtet und bekannt« zu werden. Bald zeigten sich erste Erfolge: 1926 wurde er von A. Copland als einer der verheißungsvollsten radikalen Komponisten bezeichnet; Aufführungen seiner Musik in Mitteleuropa und Paris wurden von der Presse durchweg als »Tumulte« etikettiert; er war ein enges Mitglied der literarischen Avantgarde in Paris geworden und seine Musik wurde von Ezra Pound in seinen Schriften verteidigt. Antheil lebte zuerst in Berlin, 1923 ging er nach Paris und sicherte sich durch seinen extravaganten Lebensstil und seine rhythmische treibende, antiromantische, mechanistisch gesteuerten Musik bald einen Ruf als »bad boy of music«. Nach Vollendung des Ballet Mécanique (1926) hielt Antheil die Möglichkeiten seiner mechanistischen Ästhetik für erschöpft und begann, sich mit dem Neoklassizismus zu...