* 13. Febr. 1740 in Paris, † 22. Okt. 1802 ebd., Sängerin. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt Sophie Arnould bei den berühmtesten Darstellern der Zeit: Gesangsuntericht nahm sie zunächst bei P. de Jélyotte und später bei seiner Partnerin M. Fel, jenen Sängern, die in den Opern J. Ph. Rameaus seit deren UA die Hauptrollen übernommen hatten. Arnould setzte diese Tradition direkt fort, als sie 1758 die Nachfolgerin der Fel auf der Bühne der Académie Royale de Musique wurde. Ihre schauspielerischen und deklamatorischen Fähigkeiten wurden von Hippolyte Clairon (1723–1803) ausgebildet, die Denis Diderot in seinem Le Paradoxe sur le comédien (1773–1778) zum Inbegriff des neuen, an David Garrick (mit dem Sophie Arnould überdies auch persönlich bekannt wurde) geschulten Darstellungsideals machte. Sophie Arnould wurde zur gefeierten Verkörperung des neuen französischen Theaterstils der Jahrhundertmitte in der Opéra: Ihre Erwähnung im Paradoxe zeugt davon ebenso wie zwei Portraits des Diderot ästhetisch nahestehenden Malers Jean-Baptiste Greuze. Doch beim Opernpublikum begann ihr Stern – im Grunde mit dem der französischen Tragédie lyrique – bereits Mitte der 1760er Jahre zu sinken, wie man an den publizistischen Reaktionen auf ihre Auftritte etwa seit der UA der Sylvie...