*28. Okt. 1780 in Brüssel, †1. Mai 1849, Sterbeort unbekannt, Komponist, Musiker und Pädagoge. Der Sohn von François Roucourt und Catherine Bormans erhielt seine erste musikalische Ausbildung an der Maîtrise der Kollegiatkirche SS. Michel et Gudule seiner Heimatstadt bei dem Kpm. A.-J. van Helmont. Im Febr. 1802 setzte er seine Gesangsstudien am Pariser Cons. fort, die er im folgenden Jahr mit einem Diplom abschloß. Anschließend nahm er Unterricht bei V. Fiocchi und Ch.-H. Plantade. Nach seiner Rückkehr 1812 nach Brüssel wurde er rasch »le seul maître de chant en réputation« (FétisB 7, 1875, S. 337). Er gründete und leitete eine Gesangs- und Opernschule, deren Besuch unentgeltlich war und die zur Ausbildung von Sängerinnen und Sängern für die Opernbühnen des Kaiserreichs bestimmt war. Während Roucourt Gesang unterrichtete, übernahm van Helmont die Solfège-Kurse. Zwar verlor Roucourt während des Regimewechsels 1815 einige Schüler, die neue holländische Regierung aber war ihm gleichwohl gewogen. Von König Wilhelm I. 1823 regularisiert und finanziell unterstützt, wurde die Schule 1826 zur École royale de musique, jedoch in Folge der belgischen Revolution von 1830 geschlossen. 1832 wich sie dem neugegründeten Conservatoire royale de musique von Brüssel, an dem Roucourt...