vor *1672 in Rom?, nach †1746, Geistlicher. Pietro Baldassari bewarb sich 1689 um Aufnahme an San Marco in Venedig, wurde aber nach Prüfungen zweimal abgelehnt. Am 19. Febr. 1690 schließlich wurde er als Bassist aufgenommen und blieb mindestens bis Ende 1708 in dieser Stellung. Baldassari war auch Mitglied der Congregazione di Santa Cecilia; für 1713 und 1715 sind Aufenthalte in Venedig belegt. 1707 wurde zum Namenstag der Kaiserin Amalie Wilhelmine in Wien die Serenata Il giudizio di Paride (A-Wn) und 1709 in Brescia das Oratorium Applausi eterni von ihm aufgeführt. 1713 wirkte er bei einer Aufführung an der Chiesa della Pace in Brescia mit. Von 1714 bis mindestens 1747 war er Kpm. der Kongregation des Oratorio di San Filippo Neri an dieser Kirche, in deren Rechnungsbüchern mehrfache Zahlungen an ihn bzw. für Kopiaturen seiner Kirchenmusik (Requiem, Vesperpsalmen, Hymnen, Kantaten) verzeichnet sind. Bis auf eine Ausnahme ist aber Baldassaris Kirchenmusik verloren. Zwischen 1721 und 1725 wurden fünf seiner Oratorien in Bologna gesungen; Padre Martini hatte von einigen dieser Werke Libretti sowie einen Brief Baldassaris in seiner Sammlung (I-Bc).