*um 1680 wahrscheinlich in Mailand, †16. Febr. 1747 ebd., Komponist. Nachdem Carlo Baliani Kpm. an der Mailänder Kirche Santa Maria della Passione gewesen war, wurde er am 13. Dez. 1714 als Nachfolger Giovanni Maria Appianis zum Domkpm. in Mailand gewählt. An dem Wettbewerb, aus dem er als Sieger hervorging, nahmen auch Fr. Scarlatti, der Mailänder Francesco de Messi und ein vom österreichischen Hof sehr empfohlener Priester aus Pavia, Giovanni Antonio Costa (in Rom tätig), teil. (Das Domkapitel entschuldigte sich dann in aller Form bei Kaiser Karl VI., Baliani vorgezogen zu haben.) Unter den Gutachtern befanden sich außer einigen anderen Mailändern A. Bononcini und G. A. Perti. Die für diesen Wettbewerb vorgeschriebenen Kompositionen (eine 8st. Antiphon und ein 5st. Ps.) werden im Domarchiv aufbewahrt. Baliani erhielt ein jährliches Gehalt von 1800 Lire Imperiali. Das Amt hatte er 33 Jahre lang inne. Eine schwere Krankheit zwang ihn im Sommer 1742, seinen Dispens unter Beibehaltung des Gehalts zu erbitten. Pietro Paolo Valle erklärte sich bereit, ihn kostenlos zu ersetzen. Aber nach einer Prüfung wurde Valle nicht für geeignet befunden. Nachdem Baliani sich von seiner Krankheit erholt hatte, nahm er seine Tätigkeit wieder auf und führte sie...