* 1479 in Vicenza, † 1524 in Rom (?), Theologe. Dem Benediktinerorden angehörend, setzte Ferreri sich intensiv für die Belange der Kirchenreform ein und war an der Durchführung des gegen Julius II. (1503–1513) gerichteten Conciliabulums von Pisa beteiligt. Unter Leo X. (1513–1521), der ihn zum Bischof ernannte und als Legaten nach Polen entsandte, verfolgte er den päpstlichen Auftrag einer sprachlich in humanistischem Geist überarbeiteten Neufassung des Breviers. Hiervon erschien jedoch lediglich postum im Jahre 1525 eine Neudichtung des als besonders defizitär erachteten ma. Hymnenrepertoires, die jedoch trotz einer offiziellen Approbation für den Ritus durch Clemens VII. (1523–1534) keine nachhaltige Bedeutung erlangte. Anders als im Falle späterer Neudichtungen der Hymnen etwa von Wolfgang Musculus (Bern 1553, mit Musik von C. Alder) oder den vier Jesuiten Matthias Sarbiewski, Famiano Strada, Tarquinio Galluzzi und Geronimo Petrucci (auf Anordnung von Urban VIII. [1623–1644], Rom 1629, mit Musik von F. Vitali Rom 1636) sind von Ferreris Hymnentexten keine Vertonungen bekannt. Bemerkenswert ist ferner eine Passage in seinem zur Wahl Leos X. verfaßten Lugdunense somnium (Lyon 1513), die die erhabenen Klänge in der Sixtinischen Kapelle schildert.