* fl. Mitte des 14. Jh. in Florenz. Filippo Villani nennt in seiner Florentiner-Chronik (Liber de originis civitatis Florentiae et eiusdem famosis civibus, I-Rvat, Barberini lat.2610, fol. 70v ff.) Bartholus (nicht zu verwechseln mit Bartolinus de Padua) zusammen mit dem 1372 oder 1373 verstorbenen Laurentius Masini (de Florentia); die beiden, welche »prae ceteris praestantius et artificiosius cecinerunt«, waren offenbar Zeitgenossen (Ausg. G. C. Galletti, Flz. 1847, S. 34). Ebenfalls nach Villani hat Bartholus das ältere, wohl von Männerstimmen und Orgel alternatim vorgetragene Credo durch ein mehrstimmig vokales (»vivis vocibus«, ebd.) ersetzt. Im Ordinariumszyklus der Handschrift F-Pn, 568 erscheint denn auch ein zweistimmiges Credo »Bartholy«, das mit dem von Villani genannten identifiziert werden dürfte. Es zeigt eine eigenartige Mischung von älteren Satztechniken (z. B. Stimmtausch) mit den aus dem zeitgenössischen Madrigal übernommenen melodischen Figuren, wie sie sich ähnlich auch in einem in derselben Handschrift überlieferten Sanctus des Laurentius findet.Möglicherweise ist Bartholus der Vater von Antonius Bartholi (im frühen 15. Jh. Rektor der Florentiner Kirche S. Lucia de Magnolis), der in lose Verbindung mit der Handschrift F-Pn, 568 gebracht werden kann (vgl. K. von Fischer 1979).