* 31. März 1675 in Bologna, † 3. Mai 1758 in Rom, Papst seit dem 17. Aug. 1740 (Wahl). Aufgrund seines konzilianten Agierens in politisch schwieriger, von österreichischem Erbfolgekrieg und Siebenjährigem Krieg geprägter Situation, seiner Reformtätigkeit in Rom und an der Kurie sowie seines guten Einvernehmens mit Exponenten unterschiedlichster philosophischer wie konfessioneller Lager (u. a. Friedrich II. d.Gr. und Voltaire) gilt Benedikt XIV. als einer der fortschrittlichsten Päpste des 18. Jahrhunderts. Sein Einsatz für die Verbesserung der gottesdienstlich-liturgischen Praxis, die ihn während des gesamten Pontifikats um eine Brevierreform ringen ließ, zeitigte auch einige bedeutende Verlautbarungen zur Kirchenmusik. Das wichtigste dieser Dokumente ist die am 19. Febr. 1749 publizierte Enzyklika Annus qui, die mit Hinblick auf das Heilige Jahr 1750 entstand und sich mit dem Zustand der Kirchen, dem Offizium, der Verwendung von Musikinstrumenten im Gottesdienst, theatralischen Musikstilen, Motetten sowie Orchestermusik befaßt. Ausgehend von einer umfassenden Zusammenstellung und Abwägung von älteren päpstlichen, konziliaren, synodalen und theologischen Äußerungen zur Kirchenmusik werden unangemessene, d. h. die Textverständlichkeit behindernde und Ablenkung stiftende musikalische Praktiken wie insb. Theatermusik verurteilt und neben dem Gotteslob die spirituelle Erbauung als Hauptfunktion der Kirchenmusik herausgestellt. Bemerkenswert ist dabei vor allem die grundsätzliche Akzeptanz von Figural- und Instrumentalmusik im Gottesdienst, die...