*27. Apr. 1803 in Manchester, †23. Nov. 1848 in Wien, Kritiker und Komponist. Becher, Sohn eines deutschen Kaufmanns, kam als Kind nach Norddeutschland, wo er eine gründliche humanistisch-musikalische Ausbildung genoß und an mehreren Univ. u. a. in Jena, Berlin, Heidelberg und Leiden, Jura studierte. Von der Berliner Univ. verwiesen und wegen »demagogischer Umtriebe« verfolgt konnte er, freigesprochen, den Doktorgrad erwerben und sich in Elberfeld als Advokat niederlassen. Allzu reger Verkehr mit Düsseldorfer Künstlern, vor allem mit Christian Dietrich Grabbe und F. Mendelssohn, und zunehmende Vernachlässigung seiner Klienten, ruinierten seine Kanzlei. Er übernahm 1834 in Köln die Leitung einer Handelszeitung, widmete sich daneben aber zunehmend der Komposition und war auch als Musikkritiker für die Kölner Zeitung und die Neue Zeitschrift für Musik tätig. 1837 nahm Becher einen Ruf als Prof. der Musiktheorie und Ästhetik an die königliche Musikschule in Den Haag an und ging 1840 in gleicher Eigenschaft an die Royal Academy of Music in London. Ende 1840 zur Beilegung eines Prozesses nach Wien entsandt, wurde er durch das dortige Leben so gefesselt, daß er seine Mission aufgab und sich als Musikkritiker, Sprach- und Musiklehrer...