1. Johann Friedrich, *8. März 1795 in Erfurt, †5. Febr. 1874 in Berlin, Lehrer und MusikwissenschaftlerBellermann, Johann FriedrichJohann Friedrich Bellermann. Er wuchs in einem Elternhaus auf, das im Berliner Geistesleben einen guten Namen hatte. Sein Vater Johann Joachim, * 23. Sept. 1754 in Erfurt, † 25. Okt. 1842 in Berlin, war zuletzt Dir. am Berliner Gymnasium zum Grauen Kloster (ab 1804) und außerordentlicher Prof. der Theologie an der Berliner Univ. (ab 1816). Die von ihm geförderte Einführung des Gesangunterrichts am Grauen Kloster gab der Entwicklung der Schulmusik in Norddeutschland wichtige Impulse (vgl. MGG 1). Johann Friedrich erhielt schon in seiner Jugend als Schüler des Grauen Klosters durch den dortigen Lehrer Georg Carl Benjamin Ritschl (1783–1858) eine solide Ausbildung in Gesang, Klavier und Musiktheorie. Zeitweise nahm er an den Theorie- und Kompositionsstudien seines Freundes und späteren Kollegen Gottfried Emil Fischer (1791–1841) bei C. Fr. Zelter teil. Nach Theologie- und Philosophiestudium in Berlin und Jena wurde er 1819 Lehrer, 1823 Prof. und 1847–1867 Dir. des Grauen Klosters. Schwerpunkt seines pädagogischen Wirkens war die Pflege des Gesangunterrichts, den er neben Fischer leitete und nach dessen Tod 1841 mit...