Geburts- und Sterbedaten unbekannt, Komponist und Fagottist. Über Bertolis Lebensweg weiß man wenig. Aus den beiden Drucken ist zu entnehmen, daß seine Wirkungszeit um 1639–1645 lag. Er war mit Fr. Turini, dem Domorganisten von Brescia, befreundet. Seinem 1645 in Venedig gedruckten Sonatenwerk gab er zwei Vorworte mit auf den Weg; in dem einen wendet er sich mit blumigsten Formulierungen an Turini, der Bertoli zur Veröffentlichung ermuntert hatte und dem die Sonaten gewidmet sind, und in dem anderen an den Leser. In diesem zweiten Vorwort gibt er an, daß die Kompositionen ursprünglich nur für ihn selbst gedacht gewesen seien. Dies ist der einzige Hinweis darauf, daß Bertoli Fagottist war. Zur Rechtfertigung seiner Publikation zitiert er als Autoritäten noch G. Sansoni und A. Bertali, beide Musiker Kaiser Ferdinands III. (1608–1657), dem 16 Psalmen und ein Magnifikat von Bertoli gewidmet worden sind. Zum Schluß merkt er an, er habe noch andere kleine Kompositionen für das Fagott vorrätig, ziehe es aber vor, sie im Manuskript zu belassen.