in Fontanges (Département Cantal), †um 1581 nahe Toulouse, Komponist. Bertrand hatte enge Beziehungen zu einem Humanistenkreis, der besonders unter Einfluß von Kardinal Georges d’Armagnac (um 1500–1585) in Toulouse auflebte. Er hatte Kontakt zu verschiedenen Dichtern, darunter Robert Garnier (1544–1590), der an ihn zwei Sonnette richtete, sowie Pierre de Brach (um 1548–1605) und Pierre Le Loyer (1550–1634), von denen er zahlreiche Gedichte vertonte. Zudem verkehrte er mit Verwaltungsbeamten und Edelleuten wie dem Parlamentsrat Jean de Rangouse, der selbst Dichter und Musiker war, mit Louis Du Pin – ebenfalls Parlamentsrat –, der Ber­trand wegen der »effets« seiner Musik rühmte, und mit Gabriel de Minut (um 1520–1587), dem Verfasser eines unveröffentlichten Musiktraktats. Bertrands eigentlicher Förderer war Charles de Bourbon, ein legitimer Sohn von Antoine de Bourbon und seit 1569 Bischof von Lectoure. Unter dem Einfluß der Jesuiten, insbesondere Michel de Bonnières, bekannte sich Bertrand zu den Ideen der Gegenreformation. Er wurde auf der Reise zu einer seiner Ländereien in der Priorei von Prouille von Protestanten getötet.