*3. April 1838 in Vesoul (Dép. Haute-Saône), †25. Nov. 1906 in Vézelise (Lothringen), Komponist. René le Mouton de Boisdeffre stammte aus einer Familie von Militärs und zählte zu seinen Verwandten den General de Boisdeffre, der von Emile Zola in dessen Schrift J’accuse (1898) während der Affäre Dreyfus angegriffen worden war. Nach der Übersiedlung seiner Familie 1843 nach Paris wurde seine musikalische Erziehung Charles Wagner, einem ehemaligen Schüler P.-J.-G. Zimmermanns, anvertraut. Den konservativ ausgerichteten Kompositionsunterricht von Auguste Barbereau verließ Boisdeffre auf Anraten von Saint-Saëns bald wieder. 1864 erschienen seine ersten Werke für Gesang und Klavier, und 1865 wurde er in den Cercle de l’union artistique aufgenommen, in dem auch seine ersten Werke von D. J. Alard aufgeführt wurden. Er war ferner Mitglied der 1871 ins Leben gerufenen Société nationale de musique, deren Anliegen es war, die Werke zeitgenössischer französischer Komponisten zur Aufführung zu bringen. Die fruchtbarste Periode von Boisdeffres Schaffenszeit muß etwa zwischen 1878 und 1888 angesetzt werden. 1878 hatte er seine Marche religieuse op. 14 zu einem Wettbewerb eingereicht; sie wurde zusammen mit neun anderen angenommen und zweimal vom Orchester der Concerts Colonne aufgeführt. Im April...