*23. Dez. 1689 in Thionville, †28. Okt. 1755 in Roissy-en-Brie, Komponist. Boismortier lebte zehn Jahre in Thionville und übersiedelte 1700 nach Metz. Zwischen 1709 und 1715 ging er nach Nancy und Lunéville, um 1715 nach Perpignan, wo er sich noch 1722 aufhielt. Anschließend zog Boismortier nach Paris. Dort begann er ab 1724 seine Werke regelmäßig und selbst zu veröffentlichen. In Perpignan hatte er 1720 Marie Valette geheiratet, die ihn überleben sollte und deren Leichenbegängnis am 10. Jan. 1771 in der Kirche St. Paul stattfand. Als rasch und unermüdlich schaffender Komponist trat Boismortier zu einer Zeit auf, als man in Paris nur einfache und leichte Musik liebte, und zog aus diesem modischen Geschmack Nutzen. Er versuchte sich mit Erfolg in allen Gattungen, wetteiferte mit Rameau in der Ballettoper, mit Mondonville in der Motette für großen Chor, mit Clérambault in der weltlichen Kantate und ließ sich als der fruchtbarste Instrumentalkomponist seiner Zeit feiern. Kritiker spöttelten über diese erstaunliche Leichtigkeit des Schaffens: »Bienheureux Boismortier dont la fertile plume/Peut tous les mois sans peine enfanter un volume!« Boismortier begnügte sich damit, aus seiner Beliebtheit bei den Dilettanten Kapital zu schlagen. Dom Caffiaux berichtet, Boismortier...