*23. Jan. 1789 in Gazzaniga (bei Bergamo), †31. Juli 1856 in Paris, Sänger und Gesangspädagoge. Giulio Marco Bordogni entstammte einer armen Bauernfamilie. Begeisterung für die Musik, die ein Dorfmusikant bei ihm geweckt hatte, führte ihn nach Bergamo, eine Stadt, »célèbre par les arlequins et les bons ténors qu’elle a produits«, wie Bordognis späterer Biograph P. Scudo bemerkt (Scudo 1859, S. 252). Schon als Knabe erhielt er Unterricht bei S. Mayr, der sich zur gleichen Zeit auch der Ausbildung von Bordognis späterem Freund Donizetti annahm. Nach dem Stimmbruch verstand Bordogni seine Tenorstimme rasch so souverän zu beherrschen, daß er bereits 1808 am kleinen Teatro Nuovo in Novara debütieren konnte. Engagements an größeren Bühnen folgten: So sang Bordogni 1812 am Teatro Regio in Turin, 1813 trat er am Mailänder Teatro Carcano erstmals als Argirio in Rossinis Tancredi, seiner späteren Paraderolle, auf, 1814 war er in Bergamo und 1815 in Parma zu hören. 1817 folgte er einer Einladung an das italienische Theater in Barcelona, 1818 schließlich nahm er ein Engagement an das Teatro San Carlo in Neapel an, wo er sich mit Rossinis Tancredi vorstellte. Die Zeit in Neapel, in...