* 14. Nov. 1760 in Rohr bei Regensburg, † 25. Mai 1837 in Karlsruhe, Geiger, Musikdirektor und Komponist. Dank seiner schönen Stimme erhielt Brandl in früher Jugend im Kloster Rohr Unterricht in Musik und humanistischen Fächern. Mit neuneinhalb Jahren fand er für vier Jahre Aufnahme im Priesterseminar in München, wo er mit A. Ullinger, Joh. L. Schubaur, Joh. E. Wallishauser (G. Valesi) und A. Bernasconi in Kontakt kam. Es folgten ab 1774 Studienjahre im Seminar zu Neuburg (Donau). Hier entschied sich Brandl für den Musikerberuf. Inzwischen mutierte Brandls Stimme; eine Stelle als Orchestergeiger konnte er noch nicht antreten. Durch Vermittlung des Abtes des Benediktinerklosters Donauwörth kam der inzwischen 18jährige Brandl an das Collegium Willibaldinum des bischöfl. Seminars zu Eichstätt, wo er seine Studien bei R. Schlecht fortsetzte. Dort blieb er nicht lange. Nach einem kurzen Aufenthalt im Kloster Heiligkreuz in Donauwörth ging er nach Freiburg im Breisgau; aus finanziellen Gründen mußte er den Plan, Jura zu studieren, aufgeben. Er bestritt seinen Lebensunterhalt durch Gesangsunterricht und machte im Violinspiel solche Fortschritte, daß er sich öffentlich in Konzerten hören lassen konnte. Er unternahm Konzertreisen, die ihn bis in die Schweiz führten. 1784 wurde er Kpm. am Hofe des...