*16. Nov. 1720 in Lunéville, †12. April 1788 in Florenz (laut Eintragung im Archivio di Stato von Florenz; die biographischen Angaben der Lexikographen sind durchweg irrig). Campioni war Sohn eines Bediensteten am lothringischen Hof und ging wahrscheinlich 1737 nach Italien. Dort wurde er Schüler G. Tartinis, allem Anschein nach in Padua. Spätestens seit 1752 wirkte er als Domkpm. in Livorno. Der Tenorist A. Raaff gab in einem Brief an G. B. Martini vom 7. Jan. 1752 ein differenziertes Urteil über Campionis kirchenmusikalische Jugendwerke ab und nannte ihn dabei »un maestro giovane« und »un maestro così novizzo come lui«. Am 30. Jan. 1762 erhielt Campioni in Paris ein Privileg für die Edition seiner Werke. Möglicherweise war damit ein Pariser Aufenthalt verbunden. Seit 1760 sind engere Beziehungen zum (dynastisch an Österreich gebundenen) Florentiner Hof nachweisbar. So wurde am 5. Okt. 1760 in der Accademia degli Avvalorati in Livorno anläßlich der Vermählungsfeierlichkeiten Erzherzog Josephs II. (Regierungszeit: 1765–1790 als Kaiser Joseph II.) mit der Infantin Maria Isabella von Bourbon Campionis componimento drammatico Venere placata aufgeführt. 1763 wurde Campioni zum Kpm. des Großherzogs von Toskana und gleichzeitig zum Kpm. am Dom von Florenz sowie am Oratorium S. Giovanni Battista...