8. Jan. 1873 in Paris, † 18. Dez. 1928 ebd., Geiger, Komponist und Pädagoge. Nach erstem Musik- und Violinunterricht bei Jules Jumas besuchte Lucien Capet seit 1888 die Violinklasse von Jean-Pierre Maurin am Pariser Cons., wo er 1893 einen 1. Preis erhielt. Maurin, ein Schüler P. Baillots und Gründer der Société des derniers quatuors de Beethoven, weckte Capets Interesse für Kammermusik, insbesondere für die Werke Beethovens. 1893 gründete Capet ein Quartett (→Quatuor Capet), in welchem er die 1. Violine spielte (eine zweite Quartettgründung folgte 1903, eine dritte 1910). Drei Jahre später wurde er zum Soloviolinisten der Concerts Lamoureux ernannt. Um Dezentralisation auf künstlerischem Gebiet bedacht, lehrte er drei Jahre lang Violine an der Musikschule in Bordeaux, ohne jedoch dabei seine Karriere als Konzertmusiker in Frankreich und im Ausland zu vernachlässigen. Diese erreichte ihren Höhepunkt auf den gefeierten Tourneen in Berlin 1901 und 1902 und in Holland 1903. 1907 wurde Capet Leiter der Kammermusikklasse des Pariser Conservatoire. Bei seinem Freund Ch. Tournemire studierte er erneut Komposition, was ihn dazu veranlaßte, fast all seine bisherigen Werke zu vernichten. 1924 wurde er zum Dir. des Institut de violon in Paris ernannt. ...