* um 1544 in Maella (Provinz Saragossa), † 11. Mai 1601 in Valladolid, Organist und Komponist, Bruder des Organisten B. Clavijo del Castillo. Er arbeitete von 1566 bis 1581 als Org. an der Kathedrale von Sigüenza; am 26. Nov. 1579 bestritt er ein Vorspiel für das Organistenamt an der Kathedrale von Toledo, doch die Stelle wurde an J. de Peraza (d.Ä.) vergeben. Am 28. April 1581 wurde er zum Org. der Kathedrale von Sevilla ernannt, wo er verblieb, bis er am 1. Okt. 1583 Org. (Kaplan) an der kgl. Kapelle von Philip II. (regierte 1556–1598) wurde (erste rückwirkende Gehaltszahlung bzw. Ernennung am 16. Dez.).Während seiner Amtszeit in Sevilla bat das Kapitel der Kathedrale, da offensichtlich die Orgelregister schwierig zu bedienen waren, den flämischen Orgelbauer Maese Joz (Jorge), Castillo in die Geheimnisse der ›Mixturen‹ der großen Orgel einzuweihen und diese Erkenntnisse in einer Schrift niederzulegen. Inwiefern Castillo selbst in die Redaktion dieses Dokuments einbezogen wurde, welches das erste seiner Art in Spanien war, ist ungewiß. Es wird heute im Archiv der Kathedrale von Sevilla aufbewahrt (s. A. Cea Galán 1993). Die kgl. Zahlungsbücher bezeichnen ihn und H. de Cabezón als músico de tecla (Spieler von...