*10. Juni 1773 in l’Aigle (Normandie), †29. Nov. 1830 in Paris, Komponist und Musiktheoretiker. Im Alter von 11 Jahren kam Charles-Simon Catel nach Paris und wurde auf Empfehlung A. Sacchinis Schüler von Fr.-J. Gossec (Mth. und Kompos.) und Louis Gobert (Kl.) an der kurz zuvor aus der Académie de musique hervorgegangenen École royale de chant et de déclamation, wo er bereits seit 1787 seinen Lehrern assistierte. In den Jahren 1790 bis 1803 fand er eine Anstellung als Akkompagnist an der Oper und verschaffte sich als Komponist zahlreicher Revolutionsmusiken wie auch anderer Werke Anerkennung. Dies führte zur Berufung des erst 22jährigen als Lehrer für Musiktheorie an das 1795 etablierte Conservatoire. In dieser Stellung verblieb Catel, der 1802 als Frucht seiner Tätigkeit seinen Traité d’harmonie veröffentlicht hatte und seit 1810 neben Cherubini, Gossec und Méhul als Inspektor des Hauses eingesetzt war, bis zur vorübergehenden Auflösung der Anstalt im Jahre 1814. Nachdem er 1817 an P.-A. Monsignys Stelle als Mitglied der Académie des beaux-arts gewählt worden war, zog er sich, auch wohl bedingt durch den Mißerfolg zweier 1818 und 1819 aufgeführter Opern, fast völlig in das Privatleben zurück, jedoch nicht ohne vielfältige Beweise der...