*7. Nov. 1706 in Grottole (Provinz Matera/Basilikata), †15. Febr. 1761 in Neapel, Komponist und Musiker. Über das Leben und Wirken von Carlo Cecere ist kaum etwas bekannt. Nach Pietro Napoli-Signorelli war er ein ausgezeichneter Kontrapunktiker und Geiger, obwohl Untersuchungen von Ceceres Werken durch Anna Mondolfi Bossarelli (1979) nahelegen, daß er Flötist war. Sicher ist jedenfalls, daß er am 15. Febr. 1729 ein Gesuch zur Aufnahme als Violinist in die kgl. Hofkapelle (Real Cappella di Palazzo) richtete, das jedoch abgelehnt wurde (I-Na, Archivio dei Vicere, Affari Diversi, fascio 1839). Er lehrte 1741 am Kloster S. Maria del Carmine. Im selben Jahr entstand Ceceres Buffo-Oper La tavernola abentorosa (1741 Neapel). Als ein zur Karnevalsunterhaltung bestimmtes Werk erklang sie entsprechend der lokalen Tradition in einem klösterlichen Rahmen: zunächst im Kloster Monteoliveto und danach in SS Demetrio e Bonifacio. Aufgrund der vermeintlich in ihr zu erkennenden eindeutigen Verachtung von Volksfrömmigkeit, Andacht und Katholizismus sowie ihrer daraus resultierenden »Anstößigkeit für alle Gläubigen« (»scandalo per tutta la gente pia«, Schreiben des Staatssekretärs für kirchliche Angelegenheiten im Auftrag des Erzbischofs, Kardinal Spinelli, an König Karl von Bourbon, Febr. 1741; zit. nach...