*1690? in Parma, †11. Dez. 1757 in Kassel, Komponist. Fortunato Chelleri, Sohn eines aus Deutschland emigrierten Musikliebhabers und einer Italienerin aus der musikhistorisch bedeutenden Familie der Bazzani/Bassani, sang bereits als Knabe um 1700 bis 1703 in verschiedenen Kirchen seiner Heimatstadt Parma. Nach dem frühen Tod der Eltern kam er um 1704/05 in die Obhut seines Onkels Francesco Maria Bazzani, eines Geistlichen und maestro di cappella an der Kathedrale von Piacenza, der seinem Neffen Unterricht in Gesang, Orgel, Kontrapunkt und Komposition erteilte. Bereits 1708 komponierte Chelleri sechs neue Arien für eine Wiederaufnahme von T. Albinonis Griselda in Piacenza; es folgten bis 1722 16 Opern für die oberitalienischen, insb. venezianischen Bühnen. Bis auf eine vollständige Partitur und einige Fragmente sind diese Werke verschollen. 1709/10 reiste Chelleri, wahrscheinlich von adeligen Förderern protegiert, nach Barcelona, wo zu dieser Zeit A. Caldara, G. Porsile und E. Astorga tätig waren. In Spanien leitete der junge Musiker die Aufführung seiner Oper Zenobia in Palmira (1709 Barcelona), deren Wiederholung in Mailand (1710) Chelleris Ruf als Opernkomponist begründete. Um 1715 bis 1719 führte er den Titel eines maestro di cappella della camera des pfälzischen Kurfürsten...