* get. 22. Jan. 1649 in Reims,  † 17. Juli 1709 in Versailles, Komponist. Spätestens im Jahr 1651 ließen sich der in Reims ansässige Vater Antoine Colas (sic) und seine Frau Anne de Martin in Paris nieder, wo diese am 22. Dez. des Jahres starb. In der Hauptstadt erhielt der Sohn seine gesamte Ausbildung: Nach seiner Zeit als Chorknabe an der Kirche Saint-Paul soll Pascal Collasse Fétis (1866) zufolge das Collège de Navarre besucht haben. 1677, im Alter von 18 Jahren, bestimmte ihn Lully zum Nachfolger von J.-Fr. Lallouette als »batteur de mesure« an der Académie royale de musique. Wie Jean-Laurent Lecerf de La Viéville (Bd. 2, 1705, S. 126) berichtet, beschäftigte ihn Lully außerdem als Sekretär, der ihm bei der Fertigstellung seiner Partituren behilflich war. Collasse oblag es, die Mittelstimmen der Chöre und der Streicher zu komponieren (hautes-contre, tailles und quintes de violon). Dank dieser Aufgabe, die es ihm erlaubte, die eigenen kompositorischen Kenntnisse zu vervollkommen, und dank der Protektion Lullys stieg Collasse bald in höhere Funktionen auf. 1683 wurde er beim Wettbewerb in Versailles um die Nachfolge H. Du Monts und P. Roberts zusammen mit N. Goupillet, M.-R. de Lalande...