*5. Nov. 1885 in Paris,  †23. Nov. 1951 ebd., Komponist, Musikforscher und -kritiker. Henri Collet erhielt seine erste musikalische Ausbildung am Cons. von Bordeaux, bevor er nach Madrid ging, wo er bei Menéndez Pidal spanische Literatur und bei F. Pedrell und F. Olmeda Komposition studierte. In Paris ließ er sich kompositorisch von Déodat de Séverac, G. Fauré und M. de Falla unterweisen. 1907 gab er seine ersten Konzerte als Pianist in Burgos und Madrid. 1913 wurde er an der Univ. Bordeaux mit einer Studie zum musikalischen Mystizismus im Spanien des 16. Jh. promoviert. Neben seiner Arbeit als Komponist unterrichtete Collet am Institut d’études hispaniques und später am Collège Chaptal in Paris. Als Musikforscher bereiste er Spanien auf der Suche nach landestypischen Rhythmen und Liedern. 1908 wurde er mit der Silbermedaille der Faculté des lettres von Bordeaux, 1913 mit dem Prix Pierre Aubry und 1936 mit dem Kompositionspreis der Stadt Paris für seine comédie lyrique La Chèvre d’or ausgezeichnet. Collet war Mitglied der Akad. der Schönen Künste und Akad. für Geschichte von Madrid. Als Musikkritiker ist er insb. durch sein Eintreten für die sog. Groupe des six in...