*23. Jan. 1813 in Köln, †17. Aug. 1887 in Berlin, Pädagoge, Herausgeber, Organist und Komponist. Franz Commer war Schüler am Kölner Jesuitengymnasium und erhielt Musikunterricht bei Fr. Weber, Carl Leibl und J. Klein . Ab 1828 ist er als Sänger an der Kölner Domkapelle belegt, die seit 1826 von Leibl geleitet wurde und die in der ersten Hälfte des 19. Jh. eines der Zentren des Kölner Musiklebens bildete. 1828 wurde Commer Org. an der Karmeliterkirche in Köln. Ab 1832 studierte er am Kgl. Institut für Kirchenmusik in Berlin. Durch seinen Unterricht bei Aug. Wilh. Bach (Orgel) und K. Fr. Rungenhagen (Kompos.) sowie durch die Teilnahme an Vorlesungen von A. B. Marx wurde sein Interesse an alter Musik geweckt. Da das Institut umfangreiche Bestände an Musik aus dem 16. und 17. Jh. besaß (u. a. aus dem Nachlaß Joh. N. Forkels), widmete sich Commer dem Quellenstudium und systematisierte die bis dahin ungeordnete Sammlung. Während seiner Tätigkeit in der Institutsbibliothek kam er in Kontakt mit C. von Winterfeld. Im Rahmen seiner Quellenstudien begann Commer mit der Edition alter Musikwerke: Ab 1835 erschien die Reihe Musica sacra, deren vier Bände Orgelwerke (Bd. 1), Kompositionen für zwei-...