in Reims, *fl. um 1400, Komponist. Die einzigen gesicherten biographischen Details zu Baude Cordier finden sich in der Beischrift eines dreistimmigen Rondeaus, in dem selbstreferentiellen Kanon »Tout par compas suy composés«, der die Hs. Chantilly 1047 eröffnet. Zusammen mit dem in Herzform aufgezeichneten Rondeau »Belle, bonne, sage«, das ebenfalls auf der Eröffnungsdoppelseite des Codex steht, liegt dieses Werk auch in der Hs. Chantilly 564 (spätes 14. Jh.) vor. In dem Rondeau »Tout par compas« gibt Cordier an, daß der Komponist des Werkes in »Reims« geboren wurde (»Maistre Baude Cordier se nomme/cilz qui composa ceste rode/je fais bien sçavoir a tout homme/Maistre Baude Cordier se nomme./De Reins dont est et jusqu’a Romme/sa musique appert et a rode […]«). Craig Wright (1973) schlug vor, daß Cordier ein künstlerischer Beiname für Baude Fresnel sei, ein Harfenist (»cordier«) im Dienst von Herzog Philipp II. dem Kühnen von Burgund (1363–1404) und ein Gefährte des Komponisten J. Tapissier (Pseud. für Jean de Noyers). Fresnel trat 1384 in die Dienste des Fürsten. Er heiratete 1395, starb aber bereits 1397 oder 1398, wobei er seine Frau und eine Tochter zurückließ. Er war...