*12. April 1803 in Waldbröl (Siegerland), †23. März 1869 in Nachrodt (Sauerland), Pädagoge, Dichter, Volksliedsammler, Musikschriftsteller und Musikkritiker. Den seit Generationen geführten Namenszusatz »von«, der in den Personenstandsurkunden fehlt, hatte sich die aus Italien stammende Familie Zuccalmaglio selbst zugelegt. Der älteste Sohn des Gründers der Musicalischen Academie von 1812 zu Burscheid, Jacob Salentin von Zuccalmaglio (1775–1838), besuchte gemeinsam mit seinem Bruder Vincenz Jakob (1806–1876, Pseud.: Montanus, Der alte Fuhrmann) von 1816 bis 1823 das Karmeliter-Gymnasium in Köln und erhielt hier erste entscheidende Anregungen zur Sammlung von Volksliedern. Dieses Interesse hielt auch während seines Rechts- und Staatswissenschaftsstudiums in Heidelberg (1826–1829) an, wo er Anschluß an den Singkreis von A. Fr. J. Thibaut fand, dem er 1829 seine gemeinsam mit dem Studienfreund Eduard Baumstark (1807–1889) hrsg. erste Volksliedersammlung Bardale widmete. Als Hauslehrer des russischen Fürsten Michail Dmitrievič Gorčakov (1795–1861) in Warschau (1832–1840) und in den Jahren danach setzte er, angeregt durch Baumstark, Andreas Kretzschmer (1775–1839) und J. Rietz, seine Sammler- und Herausgebertätigkeit fort, schrieb Gedichte und verfaßte Operntexte, Dramen sowie als ›Davidsbündler‹ (seit 1835) rund 150 Artikel für Schumanns NZfM....