*17. Okt. 1688 in Prato (Toscana), †2. Jan 1726 in Córdoba (Argentinien), Organist und Komponist. Die erste musikalische Ausbildung erhielt er in seinem Heimatort, vielleicht bei G. Fr. Beccatelli. Dank der finanziellen Unterstützung durch den Herzog Cosimo III Medici konnte Zipoli 1707/08 seine Studien in Florenz fortsetzen. Wahrscheinlich war G. M. Casini sein Lehrer und Fr. M. Veracini einer seiner Kommilitonen. Ein zweites Stipendium des Herzogs ermöglichte Zipoli eine Reise nach Rom und Neapel, um bei A. Scarlatti (Herbst 1708) zu studieren. Im Dez. waren Lehrer und Schüler jedoch so zerstritten, daß Zipoli nach Bologna floh, wo er Unterricht bei dem Mönch Lavinio Vannucci nahm. Hier stand er vermutlich auch mit G. Perti in Kontakt. Im Aug. 1709 ließ Zipoli sich in Rom nieder, um seine Ausbildung bei B. Pasquini zu beenden. Nach dessen Tod 1710 blieb er in Rom und bekleidete mehrere Ämter, u. a. nahm er um 1715 den bedeutenden Posten des Org. an der jesuitischen Chiesa del Gesù an. Im gleichen Zeitraum entschied Zipoli sich, jesuitischer Missionar zu werden. Anfang 1716 gab er eine Sammlung von Stücken für Tasteninstrument heraus, reiste nach Sevilla und erreichte am 1. Juli die jesuitische Provinz in Paraguay, in der die Guarani-Ureinwohner...