*wohl um 1425, †nach 1474, Geburts- und Sterbeort unbekannt, Komponist. Jean Cousins Herkunft ist nicht bekannt, wahrscheinlich war er Franko-Flame. Von 1446 bis 1448 ist er gemeinsam mit Joh. Ockeghem und elf weiteren Sängern in der Kapelle Herzog Karls I. von Bourbon (1434–1456) in Moulins nachweisbar (M. Brenet 1911, S. 29), ist jedoch möglicherweise länger dort geblieben. Vor 1461 muß er in die Kapelle des französischen Königs gekommen sein, da er beim Tod Karls VII. (1422–1461) hier ein Kleid erhielt (E. Thoinan 1864, S. 64). Möglicherweise hatte Cousin seine Stellung gleichzeitig mit Ockeghem (etwa 1452) gewechselt; jedenfalls ist er auch unter Ludwig XI. (1461–1483) am französischen Hof in Tours geblieben (die Rechnungsbücher der Jahre 1468 bis 1471 fehlen allerdings; vgl. Brenet 1911, S. 38ff.) und rückte bis 1473 allmählich zum dritten Platz auf. Im selben Jahr wird er im Proportionale musices von Tinctoris als Autor einer Messe »Nigra sum« genannt (bei A. W. Ambros 1891, S. 502, Druckfehler »Nigrarum«, danach auch bei EitnerQ [1900], S. 87). Nach 1474 verliert sich seine Spur.