*22. Mai 1879 in Brest, †14. Sept. 1932 ebd., Komponist. Jean Cras, Sohn eines angesehenen Marinechirurgen, wuchs in einem musikliebenden Elternhaus auf, das seine Begabung förderte. Der Familientradition folgend entschied sich Cras 1896 für den Besuch der Marineakademie. 1899 ließ er sich in Paris nieder, wo er die Bekanntschaft H. Duparcs machte, der Cras’ musikalisches Talent sogleich erkannte und zu seinem Mentor wurde. Mit Hilfe fast täglichen Unterrichts während der letzten drei Monate des Jahres 1900 sorgte Duparc für die einzige professionelle kompositorische Ausbildung, die Cras je erhalten sollte und die sich entscheidend auf dessen Entwicklung auswirkte. Mit seinem Lehrer, der ihn »le fils de mon âme« nannte (Zodiaque 30. Jan. 1980, Nr. 123, S. 4), verband ihn eine lebenslange enge Freundschaft. Von Cras’ vier Kindern heiratete die zweite Tochter Colette (* 13. Dez. 1908 in Paris, † 25. März 1953 in Vence), eine renommierte Pianistin, den Komponisten A. Tansman. Sie war u. a. auch die Interpretin der Uraufführung des ihr vom Vater zugeeigneten Klavierkonzerts (1931). Anders als sein Freund A. Roussel und andere Komponisten, die die Marine verließen, blieb Cras den Streitkräften treu und verfolgte eine brillante militärische Karriere. Er stieg zum Konteradmiral auf und wurde mit zahlreichen...