* 9. April 1598 in Groß Breesen bei Guben (Niederlausitz), † 23. Febr. 1662 in Berlin, Kantor, Komponist, Herausgeber und Musiktheoretiker. Crügers Vater Georg hatte den Krug in Groß Breesen in Erbpacht, die Mutter Ulrike geb. Kohlheim war eine Pastorentochter aus alteingesessener Gubener Familie. Von 1610 an besuchte Crüger die Lateinschule dieser Stadt. Die Niederlausitz gehörte bis 1623 zur böhmischen Krone und unterstand somit dem Hause Habsburg. Von daher erklärt sich die Route von Crügers ausgedehnter Bildungsreise, die er, noch auffallend jung, von 1613 bis 1615 unternahm. Sorau und Breslau waren die ersten Stationen, es folgten Olmütz in Böhmen (Jesuitenkonvikt) und – vermutlich für ein Jahr – Regensburg (Gymnasium Poeticum). Hier wurde Crüger nach eigenem Zeugnis (Vorrede 1645) musikalisch entscheidend durch P. Homberger geprägt, der Schüler von G. Gabrieli in Venedig gewesen war. Crüger nahm seinen Weg weiter durch Österreich, Ungarn (Preßburg), Mähren und Böhmen nach Freiberg (Sachsen). Hier wirkte Joh. Chr. Demantius, der Verbindung zu Homberger hatte. Auf diese Weise mit europäischen Perspektiven und mit Eindrücken von neuester Musikentwicklung versehen, kam Crüger 1615 in die kurfürstliche Residenzstadt Berlin, wo er im Hause Christoph von Blumenthals lebte, der das...