1. (Johann Gottlob) Friedrich, 18. Aug. 1785 in Pretzsch (Torgau), † 6. Okt. 1873 in Loschwitz (Dresden), Musikpädagoge, Instrumentenhändler, Impresario und MusikschriftstellerWieck, (Johann Gottlob) Friedrich(Johann Gottlob) Friedrich Wieck. Wieck, Sohn einer verarmten Kaufmannsfamilie, erhielt während seiner Gymnasialzeit in Torgau (1800–1804) unentgeltlich einige Klavierstunden von Johann Peter Milchmeyer, erwarb seine musikalischen Fähigkeiten jedoch hauptsächlich autodidaktisch. Nach Abschluß seines Theologiestudiums in Wittenberg (1804–1808) nahm er mehrere Hauslehrerstellen an und setzte sich mit aktuellen Erziehungskonzepten auseinander (Joachim Heinrich Campe, August Hermann Niemeyer). Seit 1813/14 wirkte Wieck in Leipzig als Klavierlehrer und ent­wickelte auf der Grundlage des Systems von Joh. B. Logier eine eigene Unterrichtsmethode. 1818 eröffnete er zusätzlich einen Instrumentenhandel sowie Musikalienverleih. In erster Ehe (1817) gebar ihm die Kantorentochter Marianne Tromlitz fünf Kinder. Nach seiner Scheidung 1824 heiratete Wieck 1828 Clementine Fechner, die ihm drei weitere Kinder schenkte. In der Leipziger Zeit pflegte er gesellschaftliche Kontakte zu Künstlern und widmete sich zunehmend der musikalischen Ausbildung seiner Tochter Clara. 1839/40 fand die gerichtliche Auseinandersetzung um die elterliche Einwilligung in Claras Heirat mit Robert Schumann statt. Die rechtshistorische Kontextualisierung des Prozesses belegt, daß Wieck erstens auf eine güt­liche...