*um 1494 in Augsburg, †21. Okt. 1548 in St. Gallen, Komponist. Da urkundliche Belege bis zum Jahr 1504 fehlen, läßt sich das genaue Geburtsdatum nicht eruieren. Seit spätestens Anfang 1504 war Dietrich Chorknabe an der Domkantorei in Konstanz. Es ist anzunehmen, daß er aus einfachen Verhältnissen stammte und so seine schulische Ausbildung als Singknabe abverdient hat. Am 21. Aug. 1508 wurde er auf eigenen Wunsch hin aus dem Gesangdienst entlassen und erhielt in Anerkennung der geleisteten Dienste ein Geldgeschenk im Hinblick auf eine höhere Ausbildung. Er immatrikulierte sich am 23. Sept. 1509 an der Univ. Freiburg im Breisgau als »Sixtus Dietrich de Augusta«. In Freiburg traf er mit Humanisten wie Gr. Reisch(ius), Jakob Locher (1471–1528), Hans Baldung gen. Grien (1484/85–1545), B. Amerbach und vermutlich auch Th. Sporer zusammen. Dietrich heiratete um 1516 eine Freiburger Bürgerstochter. Die Zeugnisse aus der Freiburger Zeit sind spärlich; selber bezeichnete er später die Jahre als unnütz vergeudet. Jedenfalls verschuldete er sich so stark, daß er 1517 gezwungen war, vor seinen Gläubigern aus der Stadt zu fliehen, da er sonst eine Haftstrafe riskiert hätte. Vorübergehend fand er in Straßburg beim Münstervikar Hans Rudolfinger (1464 bis nach...