*21. Jan. 1858 in Paris, †18. März 1937 in Sarcelles, Seine-et-Oise (Frankreich), Komponistin. Mélanie Bonis stammte aus einer kath. Handwerkerfamilie und erwarb ihre musikalischen Kenntnisse in ihrer Kindheit fast ausschließlich als Autodidaktin. Mit etwa 18 Jahren wurde sie Klavierschülerin von C. Franck. Von 1877 an studierte sie am Pariser Cons. Harmonielehre (1880 errang sie den ersten Preis), später auch Fuge und Kontrapunkt bei E. Guiraud. Sie besuchte auch die Orgelklasse von C. Franck und wurde von ihrem Lehrer oft als Beispiel angeführt, obwohl sie gar nicht offiziell seine Schülerin war. Ihr letztes Studienjahr im Fach Komposition mußte sie abbrechen, da ihre Eltern sie vom Konservatorium nahmen, um ihre Beziehung zu einem Kommilitonen zu unterbinden. 1883 wurde sie mit dem Industriellen Albert Domange verheiratet, der 22 Jahre älter als sie war, zweimaliger Witwer und Vater von fünf Söhnen. Fortan widmete sie sich ihren Pflichten als Ehefrau und Mutter und brachte drei Kinder zur Welt; ihr musikalisches Schaffen beschränkte sich auf einige Lieder und Klavierstücke. Durch die erneute Begegnung mit ihrer Jugendliebe Amédée Hettich, der Musikkritiker und Gesangslehrer geworden war, um 1890 kam sie wieder mit der Musikwelt in Berührung. 1899 brachte sie eine Tochter von Hettich...