*17. April 1568 in Straßburg, †26. April 1648 ebd., Komponist. Wallisers Vater Christoph (1542–1592) stammte aus Nürnberg und unterrichtete seit 1566 an der Schule bei Jung-St. Peter in Straßburg. Am 29. Juli 1567 heiratete er die Tochter des Pfarrers dieser Kirche und erwarb damit das Straßburger Bürgerrecht. Ihr ältester Sohn und ein jüngerer Bruder besuchten das Protestantische Gymnasium. 1588 bis 1598 bereiste Christoph Thomas Walliser Deutschland, Böhmen, Ungarn und Italien. In Bologna studierte er bei Ulysse Aldrovandus (1522–1605); zurück in Straßburg, erhielt er ein Stipendium der Predigerkirche. Am 3. April 1600 wurde ihm die 8. Klasse des Gymnasiums übertragen (Latein, Musiktheorie und Gesang). Mit einer Vikarspfründe ausgestattet, übernahm er ebenfalls 1600 das neu geschaffene Amt eines Figuralkantors an St. Thomas. Zum Magister artium promoviert, heiratete er 1601 eine Tochter des Druckers Karl Kieffer. Keines der zehn Kinder aus dieser Verbindung überlebte ihn.1604 als musicus ordinarius der Stadt bestellt, leitete er jeden Samstag im Chor der ehemaligen Dominikanerkirche um die Mittagszeit ein »publicum exercitium Musicum« (zit. nach C. Engel 1894, S. 311) als frühes Beispiel einer Art von Kirchenkonzerten. Mit dieser Ernennung wurde er auch für die Festakte der Akademie (Univ. seit 1621) zuständig...