*1672 oder 1673 in Paris, †27. Jan. 1728 in Versailles, Violonist, maître de violon und Komponist. Der Sohn des Pariser Tanzmeisters François Duval (s. N. Dufourcq/M. Benoit 1963) erscheint 1695 in den Verzeichnissen der Kopfsteuer der »communauté des maîtres à danser et joueurs d’instruments de la ville et faubourgs de Paris« unter den Steuerpflichtigen 1. Klasse, was auf einen gewissen Wohlstand schließen läßt. Duvals erstes bekanntes Werk datiert von 1699. 1704, im Jahr seines ersten Generalprivilegs, stand er in den Diensten des Herzogs von Orléans, dem sein Premier Livre de sonates et autre pièces pour le violon et la basse gewidmet ist. Duval veröffentlichte als erster in Frankreich Sonaten für Violine. J.-F. Rebels 1695 komponierte Pièces pour le violon erschienen erst 1705 im Druck und S. de Brossards zwei Violinsonaten (F-Pn, Collection de partitions de sonates) blieben unveröffentlicht. Wenig später erscheint er in den Diensten des Herzogs von Noailles, eines anderen großen Musikliebhabers, dem er 1706 sein Second Livre zueignete. Dieser muß ihn um etwa dieselbe Zeit Ludwig XIV. (1643–1715) vorgestellt haben, denn Duval dankte dem Monarchen ein Jahr später (1707) für seine...