* 6. Sept. 1759 in Bellême (Dép. Orne), † 27. April 1839 in Tours, Sänger und Musikforscher. An der Maîtrise von Le Mans ausgebildet, studierte Villoteau in Paris an der Sorbonne, sang als Tenor u. a. im Kirchenchor von Notre Dame sowie ab 1792 im Opernchor. Er war Mitglied einer Gruppe von Wissenschaftlern, die Napoleon auf seiner Expedition nach Ägypten begleitete (1798–1801), wo er zahlreiche Schriften über Musik und verwandte Gebiete sammelte und die Landesmusik dokumentierte. Seine Materialien hat er später mit den Orientalisten des kgl. Sprachinstituts in Paris unter der Leitung von Silvestre de Sacy bearbeitet und mit arabischen, persischen und türkischen Musiktraktaten aus französischen Bibliotheken verglichen und darauf abgestimmt (Z. aš-Šāyyib 1983, Bd. 8, S. 11f.), da Villoteau selbst zwar mehrere Jahre in Ägypten gelebt hatte, aber kein Arabisch oder Persisch verstand (I. G. L. Kosegarten 1844, S. 141f.).