*zwischen 1605 und 1610 (Geburtsort unbekannt), begraben am 1. April 1646 in Stralsund, Organist und Komponist. Johann Vierdanck kam vermutlich vor 1616 als Kapellknabe an den Dresdner Hof. Spätestens 1625 war er als »grosser Knabe« Instrumentist unter Wilhelm Günther. H. Schütz, der sich mehrfach lobend über Vierdancks musikalisches »ingenium« (E. H. Müller 1931, S. 89) äußerte, empfahl ihn spätestens 1628 für ein Studium bei dem Zinkenisten G. Sansoni in Wien. Belege für einen dortigen Aufenthalt Vierdancks gibt es bisher nicht. Um 1630 gehörte er wohl noch der Dresdner Hofkapelle an. Von Sept. 1631 bis Johannis 1632 diente Vierdanck als Musikant (Violinist?) am Hof Johann Albrechts II. in Güstrow. 1635 ist er erstmals in Stralsund nachweisbar, wo er seit spätestens 1637 bis zu seinem Tode das Organistenamt an St. Marien innehatte. Im Vorwort seiner Instrumentalwerke (1641) berichtet er von Aufenthalten in Güstrow, Kopenhagen und Lübeck, wo er Bekanntschaft mit N. Bleyer, Joh. Schop d.Ä. und dem am dänischen Hof tätigen Geiger und Zinkenisten Georg Friedrich Hoyoul schloß. Über Vierdancks Stralsunder Zeit sind kaum Nachrichten erhalten. Sein im zweiten Teil der Geistlichen Konzerte (1643) geäußerter Wunsch, Stralsund zu verlassen, blieb anscheinend unerfüllt.